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"Tag der offenen Tür" im Amtsgerichtsgebäude und im ehemaligen Gefängnis am25. Mai 2013
In den Gerichtssälen entscheiden Richter und immer öfter Richterinnen über Lebensläufe und Schicksale. Kein Wunder, dass am Samstag viele hundert Dürener Interesse zeigten und zu dem Gebäude an der August-Klotz-Straße pilgerten, hatte doch das hiesige Amtsgericht Düren zu einem „Tag der offenen Tür“ geladen.
Auf dem Vorplatz hatte sich die Polizei mit einer ultramodernen Geschwindigkeitsmessanlage in Stellung gebracht. Man wolle „zeigen, dass Justiz und Polizei zusammengehören“, meinte Hauptkommissar Peter Horrmann. Drinnen wollten viele an einer Führung teilnehmen und schlossen sich H.J. Breuer an. Doch die meisten hörten wenig, sahen sich aber alles an. Zum Beispiel in der Wachtmeisterei, wo Anja Kuhwald verschiedene Modelle von Handschellen parat hatte, im Vorführbereich, wo die gerade Festgenommenen zum ersten Mal mit einem Richter und den Vorwürfen konfrontiert werden, in den Vorführzellen, in die die Verhafteten eingesperrt werden. Winzig klein und vollkommen mit Fliesen bedeckt sind dort alle Wände und der Boden.
Die Gruppen konnten den Hof besichtigen, wo die Kriminellen „angeliefert“ werden und man aus jeder Ecke heraus von Kameras beobachtet wird. Einen „Sicherheitstrakt“ nannte Breuer diesen Teil des Gebäudes. Weiter ging es in den großen Sitzungssaal, wo unter dem Bildnis des Erzengels Michael das Schöffengericht tagt. Dann zum Registergericht, wohin die Notare ihre Dokumente schicken, wo alle Firmen und Vereine gemeldet sind und wo Claudia Horrichs (Foto rechts) Auskunft gab zu der Frage, welche Dokumente elektronisch zugeschickt werden müssen (fast alle) und welche noch auf Papier.
Schließlich ging es ins ehemalige Gefängnis, das heutzutage als Aktenarchiv genutzt wird. 25 Gerichte aus ganz NRW haben dort die Möglichkeit, Akten zu deponieren. Richter, Büro-und Kanzleidienst, Rechtspfleger, Wachtmeister, Rechtsanwälte und Notare standen im Amtsgericht stundenlang auf vier Ebenen bereit und erklärten ihre Arbeit. Michael Maaß aus Langerwehe ließ wissen, wie man Schiedsmann wird, die Bewährungshilfe war zahlreich vertreten, und es gab außer einer Cafeteria mit leckerem Kuchen eine kleine Ausstellung, die die Historie des Gebäudes präsentierte.
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Haftvorführung
Atemlos verfolgten die Zuschauer, wie Max Mustermann in Hand- und Fußfesseln der Richterin vorgeführt wurde. Die warf ihm vor, nachts in betrunkenem Zustand eine Frau in einem Kiosk mit einer Waffe in der Hand überfallen und ausgeraubt zu haben.
Quelle: DN Margret Vallot , 26. Mai 2013, Fotos: Amtsgericht, Dürener Nachrichten Mai 2013.
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