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Es geht wieder aufwärts - |
1954, Hoeschplatz 5- 7 ( später August-Klotz-Straße 14)
Sachgebiete u.a.
Strafsachen: Abteilung 1 a - 1 e
Zivilsachen: Abteilung 2 a - 2 b
Justizverwaltungssachen: Abt. 3
Vormundschaftssachen: Abt.4 a - 4 b
Grundbuchsachen/Nachlass/Register: Abt. 6
Mahnsachen: Abteilung 7
Vollstreckungssachen: Abteilung 8
Landwirtschaftssachen: Abt.9
Die zuständigen Zimmer waren in der Eingangshalle des Amtsgerichtsgebäudes am " Wegweiser" zu ersehen.
Aus dem Adressbuch der Stadt Düren 1954
Quelle: Beate Höppner
Fotos: Dürener Geschichtsverein, Wachtmeisterei: Beate Höppner
Zugunglück in Düren
Verhandlung vor dem Dürener Schöffengericht
aus der Aachener Volkszeitung vom 6. Oktober 1949
Düren. - "Am Mittwoch stand der Fahrdienstleiter K. vor dem Dürener Schöffengericht, der das Zugunglück auf der Heimbacher Strecke in Untermaubach am 23. Mai dieses Jahres verschuldet hat. Damals fuhr der aus Düren kommende Zug in den frühen Morgenstunden auf einen Gegenzug, der in Untermaubach Station gemacht hatte, wobei einige Wagen aus den Gleisen sprangen. Wie sich herausstellte, hatte der Fahrdienstleiter zwar das Einfahrtsignal für den Zug aus Düren gegeben, es aber versäumt, die Weichen zu stellen.
Es gab keine größeren Personenschäden ( eine Frau erlitt eine Gehirnerschütterung und blieb für sechs Wochen in einer Krankenhausbehandlung). Auch der Sachschaden war nicht bedeutend.
Er war zu stark beansprucht
Vor Gericht sagte der angeklagte Fahrdienstleiter aus, daß er durch den großen Publikumsandrang an dem fraglichen Montagmorgen sehr stark in der Verrichtung seiner Aufgaben behindert worden sei. Er hatte damals die Aufgabe, den Dienst am Fahrkartenschalter zu versehen und gleichzeitig die ein- und ausfahrenden Züge abzufertigen. Als der Zug aus Nideggen in den Bahnhof Untermaubach eingelaufen war, mußte der Fahrdienstleiter dreimal seinen Dienst am Fahrkartenschalter unterbrechen, um das Umrangieren der Lokomotive (bis Untermaubach werden die Wagen immer geschoben, und erst dann bietet sich eine Gelegenheit, die Maschine vorzusetzen) zu beaufsichtigen. Als letzte dieser Verrichtungen mußte er die Weiche für den aus Düren einfahrenden Zug stellen, was er dann in diesem einen Falle unterließ.
Am Gefängnis vorbei
Der Vertreter der Staatsanwaltschaft räumte ein, daß der angeklagte Fahrdienstleiter durch seine zweifache Aufgabe am Fahrkartenschalter und an den Weichen sehr stark in Anspruch genommen war. Dennoch hätte er in jedem Falle die verkehrstechnischen Aufgaben primär und sorgfältig erledigen müssen, selbst auf die Gefahr hin, daß er sich dadurch die Mißgunst des am Kartenschalter wartenden Publikums zugezogen hätte.
In Anbetracht des guten Eindruckes, den der Angeklagte auch bei der Hauptverhandlung hinterließ, und verschiedener Zeugnisse, die ihn ausnahmslos als einen zuverlässigen Mann bezeichnen, gab das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft statt und sah von einer Bestrafung mit Gefängnis ab.
Das Urteil lautete wegen fahrlässiger Transportgefährdung in Tateinheit mit fahrlässiger Körperverletzung auf eine Geldstrafe von 150 DM, ersatzweise 15 Tage Gefängnis".
Quelle: Aachener Volkszeitung vom 06.10.1949
Mit dem Bus zum Amtsgericht
Im Sommer 1948 unternahm die Stadtverwaltung mit einem neuerworbenen Autobus eine Probefahrt auf den für einen dauernden Stadtbetrieb vorgesehenen Omnibuslinien unter Begleitung von Behördenvertretern und der Presse. Der Wagen verfügte über 29 Sitz- und 10 Stehplätze.
Unter anderem führte die Linie 4 über Aachener Straße, Amtsgericht und Weierstraße.
Der Fahrbetrieb ging von morgens 5.45 Uhr bis nachts 23.04 Uhr.
Die Fahrkarte für eine Fahrt betrug 0,20 DM. Berufstätige erhielten Wochenkarten.
Leiter der Behörde
1952-1970:
Amtsgerichtsdirektor Dr. Alertz. Er war auch als Rechtsanwalt und Notarvertreter in Düren tätig.
1956 wurde in der Wachtmeisterei des Amtsgerichts Düren die grüne Uniform eingeführt
(bis 31.12.2015).
Anfang 1950er Jahre
Der Wochenmarkt
vor dem Amtsgerichtsgebäude
Foto/Bus:
Dürener Kreisbahn